Nadja hielt den Kopf gesenkt am Fuße des Throns und wartete auf die Ansprache des Meisters. Sie trug ein dunkelblaues langärmliges Kleid, ihre Haare fielen lose um ihre Schultern und verdeckten die venizialische, ebenfalls dunkelblaue Maske, die ihr Gesicht verbarg. Als der Oberpriester aufstand um zur Menge zu sprechen hob sie den Kopf und sah ihn an. Sie bewunderte ihn. Er hatte sie vollkommen ergriffen. Er war stark. Präsent. Allgegenwärtig. Und er hatte einen Plan. Er war keiner dieser Anführer, die nicht wussten was sie taten. Er konnte leiten und lenken. Er wusste genau, was er wollte.
Als der Meister anfing zu reden, erpackte sie Ehrfurcht und auch als er schon fertig war, schienen seine Worte Nadja vollkommen auszufüllen. Wie benebelt stieg sie in den Jubel der Masse ein, als er verebbte, erhob sie sich und verließ den Raum in ein Hinterzimmer, wo sie sich ihre Kampfkleidung anlegte, die Haare zu einem Zopf flechtete und die dunkelblaue gegen eine schwarze Maske wechselte. Sie nahm ihr Schwert und band es um ihre Hüfte, dann ging sie zurück in die Halle und sah sich um. Viele der Wesen waren schon nach draußen geströmt, nur vereinzelt standen sie noch in der Halle, schienen auf etwas zu warten.
Er stach aus der Masse haraus, warum wusste sie auch nicht genau, aber er tat es. Mit anmutigen Schritten ging Nadja die Stufen des Podest hinab und lief auf ihn zu. Er war groß, hatte schulterlange, braune Haare und hatte einen ausdruck im Gesicht, der ihr sofort das Blut in den adern gefrieren lassen müsste. Doch sie wusste ... sie konnte sich wehren. Außerdem: Er war auf IHRER Seite. Ihr würde es nicht schlecht ergehen ...
"Und Iason? Ziehen wir heute Nach zusammen los?", fragte sie ihn und lächelte diabolisch.