Am Strand....

Er hatte es geschafft. Endlich Feierabend, dachte Matt und lief aus seinem kleinen Fotoladen. Es war wundervolles Wetter draußen gewesen und er, er hatte natürlich wieder die nervigsten Kunden, solche die Personalausweisfotos haben wollten. Nichts störte ihn mehr, als so etwas amchen zu müssen, besonders, wenn die Leute immer etwas auszusetzten hatten, selbst wenn er gar nichts dafür konnte. Mit Menschen brauchte man immer eine Engelsgeduld, im wahrsten Sinne des Wortes. Der einzige Lichtblick bisher war, dass seine kleine Nachbarin zu Besuch gekommen war, um ihm stolz und zum Leiden der Mutter von ihren Fahrradkünsten erzählte. Das Mädchen war fünf Jahre alt und so bezaubernd, dass sie ihn innerhalb der ersten fünf Minuten um den kleinen Finger gewickelt hatte.
Erleichtert schloss Matthew seinen Laden. Er hatte seine Kamera ausnahmsweise unter der Theke gelassen. Nach einigen Metern auf der Strandpromenade beschloss er doch noch einmal kurz über den Strand zu laufen.
Um den Sand richtig spüren zu können, zog er seine Schuhe aus und nahm diese in die Hand während er zu einer ruhigeren Stelle, es war schließlich erst sechs Uhr und damit noch hell und warm genug, dass viele Leute sich am Strand tummelten, lief.
Nach so einem Tag hatte er wenig Lust mit jungen Leuten "seines Alters" Beachvolleyball zu spielen oder einfach nur abzuhängen. Als ihn eine Gruppe Bekannter ebenejener zuwinkte, schüttelte er nur den Kopf und ging weiter über den warmen Sand zu seiner Lieblingsstelle: Einer etwas abgegrenteren Kuhle, wo Wind, Wasser und Vegetation über die Jahre einen wunderbaren Platz zum liegen geschaffen hatten.

Clara kam gerade von einem Fotojob bei einem Kindergeburtstag bei einer reichen Familie. Sie mochte diese Jobs, denn es wurde gut bezahlt, es gab etwas zu essen und die Locations waren einzigartig. So wie heute. Sie war in einer großen, weißen Villa außerhalb von Lissabon mit großem Pool und Garten gewesen. Aber es war ziemlich laut und trubelig gewesen, und Clara brauchte jetzt ein bisschen Ruhe. Also machte sie sich auf den Weg zum Meer und mit einem Kopfsprung sprang sie von einer kleinen, einsamen Klippe. Sofort verwandelte sie sich und Clara lächelte. Es fühlte sich einfach so natürlich an.
Etwas später schwamm sie an einer etwas abgelegenen kleinen Bucht vorbei und beschloss, sich ein bisschen in die Sonne zu legen. Vorsichtig lugte sie um einen der Felsen um sicher zu gehen, dass keine Menschen dort waren. Sie durfte in ihrer Nixenform nicht gesehen werden. Als sie sah, dass jemand dort war, war sie erst enttäuscht, erkannte dann aber, dass es Matthew war. Kein Grund zur Sorge also. Sie schwamm an den Strand, ohne sich zurück zu verwandeln und rief dem dort liegenden Matt leise zu: "Hey, Schlafmütze!" Vielleicht war er ja eingeschlafen, dachte sie, konnte es sich aber nicht wirklich vorstellen. Matt war immer irgendwie aufmerksam und eigentlich entging ihm nichts.

Matt hörte am Rande seines Bewusstsein ein verräterisches Platschen und wusste sofort wer da am Strand angekommen war. Es kannte schließlich nur iene Nixe die in Lissabon lebte und nicht vor Menschen ausreiß nahm.
"Ich schlaf gar nicht", grummelte er mit geschlossenen Augen. "Das sieht nur so aus", meinte er und blieb weiterhin reglos auf dem Rücken liegen. Nach einer Weile richtete er sich schließlich auf und sah die Nixe an, die noch im Wasser lag.
Er stand auf und Sand rieselte von seiner Kleidung. Noch ein wenig träge klopfte er das gröbste weg und schüttelte seinen Kopf um die Sandkörner von der Kopfhaut zu bekommen, bevor sie anfingen zu jucken. Als er seine Flügel, die beim liegen ein wenig verknickt waren ausschlug schwebte er etwas in die Luft. Er nutzte das um näher zum Wasser zu kommen, wo er sich wieder auf den Hintern fallen ließ, um die Nixe vor ihm anzuschaun, die ihn wiederum grinsend ansah. Er machte sich keine Sorgen darum, dass sie jemand sah. Er hatte bisher niemanden bemerkt und auch Clara war immer umsichtig, wenn sie mit Fischschwanz in die Nähe vom Ufer kam.
"Hi erstmal", begrüßte er sie nachträglich. "Wie war dein Tag?", sie hatte bekanntlich den gleichen Beruf wie er, in der Regel schaffte sie es aber, im Gegensatz zu ihm, öfter die nervige Kundschaft abzuwimmeln und fast nur interessanten Aufträge an Land zu ziehen.

"Ich wusste es!", antwortete sie grinsend. "Du schläfst wirklich nie." Kurz darauf kam Matthew in seine Richtung geschwebt. Daran würde sie sich wahrscheinlich nie gewöhnen. Mit dem Wasser und der Erde kannte sie sich aus, aber die Luft und das Fliegen waren ihr immer noch fremd. Aber andererseits war sie als Nixe ja auch nicht gerade ein Durchschnittsmensch. Deswegen ergänzten sie sich perfekt. Gut, Matthew war um einiges älter, aber das wusste sowieso niemand. Sie waren eben einfach beste Freunde. "Hi auch." antwortete sie lächelnd. "Och, bei mir war es ganz lustig. Kinderparty bei Von und Zu. Kennste ja.", fügte sie dann noch hinzu. Zwar war Matthew genau wie sie Fotograf, aber er arbeitete in einem kleinen Laden, während sie hauptsächlich private Aufträge annahm. "Und bei dir? Wollten wieder alle Passfotos?", fragte sie. Passfotos waren das langweiligste im Leben eines Fotografen, das wusste Clara genauso gut wie Matthew.
Clara rutschte ein Stückchen nach hinten, weiter auf den Strand neben Matt, aber ohne sich zurück zu verwandeln. Sie fühlte sich mit Fischschwanz meistens wohler als ohne. Es war eben natürlicher. "Aber erzähl mal wie es dir sonst so geht. Also abgesehen vom Job.", meinte sie dann. Beide hatten in letzter Zeit viel zu tun gehabt und wenig Zeit für Freunde.

Er verdrehte die Augen leicht, als sie meinte er würde nie schlafen. Natürlich schlief er auch, nur bei weitem weniger als ein Mensch normalerweise brauchte, aber das King Size Bett in seiner Wohnung hatte schon seinen Sinn.
Er nickte, als sie ihren heutigen Auftrag erwähnte. Er liebte Kinder es Kinder in Aktion zu fotografieren, nur waren die meisten Kinder mit betuchteren Eltern schon im jungen Alter so verzogen, dass sie nicht mehr so natürlich wirkten. Es machte ihn ein wenig traurig.
"Ja leider. Ich weiß warum ich nicht jeden Tag in meinem Laden arbeite sondern einfach so losziehe, mit oder ohne Auftrag", er dachte an die Nachtfotos von der Stadt, die er erst vor kurzem gemacht hatte. "Ich hab morgen so einen Fotoshoot mit so drei Grazien. Aber eine von ihnen hat wirklich Potenzial", ergänzte er und dachte an die fast 1,90 Frau die er bei der ersten Fotoreihe mit den dreien vor der Linse hatte. Trotz ihrer Größe hatte sie eine unglaubliche Ausstrahlung und für ihn gab es bei solchen Aufträgen nichts besseres als jemanden der mit ihm spielen konnte. So machte es wenigstens mehr Spaß, wie wenn sie nur zickten und nicht einmal schön lächeln konnten.
"Im Moment ganz gut, wenn man davon absieht, dass in der Verwaltung grad ein wenig Chaos herrscht, da keiner weiß wie er sich zu verhalten hat wegen der Sache in Berlin. Die Verantworlichen müssen gefunden und eliminiert werden heißt es im einen Moment und im Nächsten sind sie am philosophieren ob das jetzt eine Bedeutung für die Entwicklung ist die hier von statten geht, dann denken sie, dass es sinnvoller wäre mal mit allen Vamps ein ernstes Wörtchen zu reden oder sie alle durch ein riesiges Exikutionskommando umzulegen. Das wollen aber nur die die ein wenig zu wenig nachdenken, schließlich würde das ein Glecihgewicht zerstören, und und und. Die können sich einfach nicht entscheiden. Privat läufts aber wie gesagt sonst rund.", antwortete er. Er würde sich in den nächsten Nächten noch einige Konferenzen antun müssen, aber das war ihm im Moment egal, schließlich war Feierabend und er saß mit seiner besten Freundin hier, das erste Mal seit Ewigkeiten. "Und bei dir?", fragte er und sah auf die Flosse die im Sonnenlicht ein wenig glitzerte. Er mochte die Schuppen von Nixen, egal in welcher Farbe, und beneidete sie ein wneig darum unter Wasser lange bleiben zu können. Obwohl er, wenn er vor die Wahl zwischen Fliegen und Tauchen gestellt werden würde, immer das Fliegen nehmen würde.

Clara hörte Matt aufmerksam zu, es war immer wieder interessant zu hören, wie es da oben so war. Für Clara war es eine komplett andere Welt. Aber irgendwie auch nicht, denn alle 'unnatürlichen Wesen' hingen irgendwie zusammen. Von der Sache in Berlin hatte sie auch schon gehört, und soweit sie das beurteilen konnte, war die Sache nicht nur für Menschen, sondern auch für alle anderen recht gefährlich. Jedenfalls wenn falsch damit umgegangen wurde. Und der Gedanke an ein Exekutionskommando gefiel ihr absolut nicht. "Aber ihr schafft das schon. Bei der jahrelangen Erfahrung...", sagte sie grinsend. Manchmal musste sie einfach darauf herumreiten, dass Matt so viel älter war. Obwohl es äußerlich eh nicht auffiel. Er war nur so viel intelligenter und erfahrener als sie.
Dann überlegte sie kurz. "Och, bei mir ist soweit alles gut.", antwortete sie und legte ihren Kopf in den Nacken und hielt ihr Gesicht in die Sonne. Bei ihr gab es wirklich nichts besonderes, ansonsten hätte sie es ihm erzählt. Sie war eigentlich nicht so die große Plaudertasche, aber ihm erzählte sie einfach alles. Und bei ihm war es immer gut aufgehoben. "Ich bin froh, dass ich endlich mal wieder Zeit mit dem besten Freund aller Zeiten verbringen kann.", sagte sie und lachte. Fasziniert schaute sie auf seine Flügel. Sie sahen so weich und weiß aus und sie konnte sie ewig anschauen.

Er schmunzelte als sie auf das Alter der meisten Himmelsbewohner anspielte. Nur fand er, dass manche mit den Jahren nicht nur erfahrener sondern auch bei weitem entgstirniger wurden.
"Und wir sehen alle noch so blendend aus und wirklich jedes Körperteil erfüllt seine Funktion noch", meinte er zweideutig grinsend. "Aber was würde ich auch ohne eine funktionstüchtige Leber tun?", fügte er lachend hinzu, als sie ihn in die Seite knuffte.
"Na das ist doch was Positives", er lächelte. "Danke für die Blumen. Ich freu mich auch, dass ich dich mal wieder zu Gesicht bekomme", er betrachtete das Wasser, wo sich das Sonnenlicht brach und glitzerte.

"Und hast du schon Pläne für die nächsten Tage?, fragte er und ließ sich auf den Rücken fallen und faltete im nachhinein die Flatterdinger so, dass er bequem liegen konnte. Knitterfest und Abwischbar und das dank Perwoll, schoss es ihm kurz durch den Kopf und er grinste trotz der kindischen Albernheit. Da sollte ihm noch jemand mal sagen mit den Jahren wird man erwachsener und ernster.

Bei seiner kleinen zweideutigen Anspielung konnte Clara nicht anders. Sie musste ihn in die Seite knuffen. Dann lachte sie und sagte: "Stimmt, ohne Leber müsstest du beim Alkohol besser aufpassen. Und das wär ja doof, ne?" Matt war jetzt nicht unbedingt einer, der sich ständig volllaufen ließ, und er wusste, dass Clara das nicht ganz ernst gemeint hatte.
Sie überlegte kurz, ob sie in den nächsten Tagen etwas vorhatte und schüttelte dann den Kopf. "Morgen ist eine Hochzeit für die ich gebucht bin, aber ansonsten hab ich nix vor.", sagte sie und drehte sich dann zu Matthew. "Und du? Hast du Lust mal wieder was mit mir zu unternehmen? Oder bist du schon verplant?", fragte sie neugierig. Manchmal hatte er irgendwelche Meetings, Konferenzen oder Verpflichtungen von 'ganz oben', dann durfte er ihr meistens nicht erzählen um was es genau ging.
Eine Welle rollte den Strand herauf und umspülte Clara's Fischschwanz. Dann legte sie sich auf den Sand, schloss die Augen und murmelte: "Es ist so schön hier. So warm... und gemütlich..." Sie musste aufpassen nicht einzuschlafen mit dem warmen Sand unter sich. Dann aber kamen die Gedanken an den Vorfall in Berlin zurück und sie setzte ich ruckartig auf. "Glaubst du, es wird gefährlich? Also auch für Nixen und andere Wesen?", fragte sie Matt und schaute ihn fragend an. Ja, sie hatte das Thema ziemlich aprubt geändert, aber das tat sie öfter und Matthew war es wie alle ihre Freunde gewohnt.

Er lächelte als sie auf seinen Kommentar über seine inneren Organe einging. Sie kannte ihn nicht als Säufer, Gott sei Dank, aber durch manche Jahre war ein starker Branntwein das Einzige gewesen, was ihm noch trost gespendet hatte und er war da keinesfalls stolz drauf. Ihn ärgerte es viel mehr, wenn er an die Zeiten Alkoholikerdaseins, dachte. In diesen Episoden hatte er sich auch mehr Verletzungen eingefangen als eigentlich nötig unter anderem auch die drei dicken Narben auf seinen Rippen nach denen er einige Zeit wieder zurück nach oben musste, wo er von sämtlichen Leiden befreit wurde.
"Hochzeit, klingt doch gut", lauter Menschen in hellen schönen Kleidern. "Hmm, wenn du so fragst: In den nächsten Tagen steht eigentlich nichts an, außer morgen und die nächste Besprechung ist auch noch ein Weilchen hin", genauer gesagt war sie in der übernächsten Nacht, aber das war ja eh egal schließlich würden sie nicht die ganze Nacht unterwegs sein, "ich denke, ich könnte mir sogar frei nehmen. Paola kann inzwischen auch alleine im Laden bleiben", meinte er. Paola war eine Auszubildende gewesen und arbeitete nun mit ihm, um das Geschäft am laufen zu halten, wenn er bei diversen Veranstaltungen und Aufträgen unterwegs war. Zeitweise schickte er sie auch zu den verschiedenen Events, damit sie nicht ein rostete. "Irgendwelche Vorschläge für die Woche?", er genoss die Wärme auf seinem Gesicht und nickte andächtig, als sie vom Wetter sprach. Portugal war einfach fantastisch.
"Gefährlich? Definitiv. Die Frage ist nur ob die Nephilim sowie Vampire richtig handeln. Entweder sie bereinigen das ohne noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und alles wird wieder im Sand verlaufen und Keiner ist in Gefahr oder irgendwer reagiert über und hetzt die Menschen auf, dann wird es für alle brenzlig und wir stehen vor einem Krieg", er hoffte, dass die Nephilim wieder alles gerade bogen, doch wirklich realistisch war das nicht. Die Technologie war inzwischen soweit, dass man mit einem gezielten Artikel oder "Beweisstück" die Menschen davon überzeugen konnte, das es eine paranormale Welt gab. "Man muss versuchen den richtigen Moment zu finden um mit den normal Sterblichen in Kommunikation zu treten, ihnen erklären, dass das alles normal ist und seit Jahrhunderten existiert. Es wird schwer und eine Gradwanderung, da man immer das Massenphänomen Angst hat, auf beiden Seiten", er kratzte sich am Kinn. Das Thema war brisant und wenn es ncht so real wäre, würde er ewig darüber philosophieren können, nur fehlte ihm jetzt die Zeit und die Unbeschwertheit dafür.

Clara freute sich, dass Matthew offensichtlich gern mal wieder was mit ihr unternehmen wollte. Und dass er sich sogar frei nehmen würde, ließ mehr Möglichkeiten offen. "Hmmm. Vorschläge. Nee du, nicht wirklich. Wir könnten... irgendwo hinfahren. Mal weg aus Lissabon. Also wenn du magst." meinte sie nach kurzer Überlegung. Sie liebte Lissabon zwar, aber manchmal musste sie einfach raus, irgendwo anders hin. Am liebsten ging sie ja ans Meer, aus offensichtlichen Gründen, aber auch andere Orte konnten wunderschön sein. Und Urlaub mit Matthew waren immer lustig.
Als er ihr seine Meinung zu den Vorgängen in Berlin sagte, fing sie an sich Sorgen zu machen. Bei dem Gedanken daran, was passieren konnte, schüttelte es ise sogar kurz. "Irgendwie macht mir das Angst... Ich meine, ein Krieg! Und dann wird's für alle gefährlich. Elfen, Engel, Nixen. Ich will auch nicht unbedingt auf irgendeinem Seziertisch landen.", sagte sie und schaute Matt an. "Ich hoffe, dass das alles gut ausgeht.", fügte sie dann noch hinzu.
"Matty... da ist man erst 22 und schon wünscht man sich die guten alten Zeiten zurück.", stellte sie breit grinsend fest. Sie meinte das nicht ganz ernst, obwohl es schon nett wäre als 'unnatürliches' Wesen weiter unbehelligt leben zu können. Sie ließ ihren Fischschwanz auf das Wasser runtersausen, sodass Matthew ein bisschen nass wurde, und legte sich dann auf den Rücken und ließ sich die Sonne auf den Bauch scheinen.

Überrascht war er nicht, als sie vorschlug aus Lissabon wegzufahren, schließlic hatte man diese Stadt immer und wenn man mal Zeit hatte war es schon sinnvoll die Zeit auch woanders zu verbringen.
"Hmm, wo würde es dich denn hinverschlagen? Ich denke Rom wäre ein schöner Ort für einen kurz Trip oder London", bei Rom musste er an den Vatikan denken. Unter den Kardinälen waren einige Engel, um die Kirche nicht aus dem Ruder laufen zu lassen, wie in der Zeit der Kreuzzüge und Inquisitoren, wo man zeitweise unterbesetzt war.
"Keiner will in einem Labor enden, aber wer dich darein bekommt, der muss schon was auf dem Kasten bekommen ", er grinste, sie war manchmal ein wenig kratzig und als Nixe war sie in der Nähe von Wasser so gut wie unschlagbar.
"Wir hoffen alle, dass es gut ausegehen wird", murmelte er.
"Was soll ich denn dann sagen?", sie hatte aber recht gehabt, die letzten Jahre waren ganz bequem gewesen. Nicht viel Arbeit und immer Ruhe.

Rom, London,... oder Berlin. Ja, sicher, da war gerade dieser "Vorfall" gewesen, aber Berlin war eine schöne Stadt und gleichzeitig könnten sie sich ein Bild von der Lage machen. Aber Clara war sich nicht sicher, ob Matt überhaupt dahin wollte. "Rom klingt super. Ich dachte auch kurz an Berlin, aber ich schätze, es wäre ein bisschen sehr riskant...", meinte sie und schaute ihn fragend an. "Aber ja, Rom wäre wahrscheinlich am besten. Wenn du dich da als Engel überhaput blicken lassen kannst.", fügte sie dann noch hinzu und grinste breit.
Clara merkte, dass auch Matt sich ein paar Gedanken über die Zukunft der nichtmenschlichen Wesen machte, und beschloss, das Thema jetzt so schnell wie möglich auf Eis zu legen.
"Ja ja, nur weil du ein bisschen älter bist, als der Durchschnittsmensch. Oder die Durchschnittsnixe.", sagte sie dann. Nixen lebten im allgemeinen ein normales Menschenleben, sie hatten die gleiche Lebenserwartung und Lebensverlauf. Nur hatten sie halt das kleine Extra, sich in einen halben Fisch verwandeln zu können. Wenn andere sie als Fisch bezeichneten, fand sie das nicht besonders lustig, aber sie selbst durfte dass.

"Stimmt da kann ich mich wirklich nicht sehen lassen", sein rechter Mundwinkl zuckte, als er an den Zoff mit dem einen oder anderen Schutzengel dachte. Die Jungs hatten von vielem einfach keine Ahnung.
"Berlin wäre eigentlich was. Ich würde gerne wissen wie die Menschen da im Moment ticken, aber du hast recht Rom klingt besser", sie mussten ja nicht unbedingt im Vatikan vorbei schneien. Rom war eine tolle Stadt, schon immer gewesen.
"Soll ich mein Alterdenn verleugnen? Nur damit Leute wie du sich besser fühlen?", fragte er halb im Witz halb im Ernst.